Schneeschuh-Wandern mit einem Rhöner Original
Es ist immer gut, einen gebürtigen Rhöner als Wanderführern zu haben. Das hat sich auch bei der Schneeschuh-Wanderung des Gersfelder Rhönklubs am 2. Februar gezeigt. Ursprünglich hatten sich 18 Personen für die Tour auf die Spitze des Simmelsberg angemeldet. Aber Angesicht von Tauwetter, einsetzenden Nieselregens und tiefhängender Wolken konnte Wanderführer Waldemar Niebling nur sieben Teilnehmer begrüßen. Und auch die waren sich nicht auf Anhieb sicher, ob bei dieser Witterung eine Schneeschuh-Tour wirklich ein Vergnügen werden würde.
Aber es gibt ja Rhöner Originale, die sich so leicht nicht schrecken lassen. „Ein Stündchen können wir es doch versuchen“, sagte Niebling, gab die Schneeschuhe und Wanderschuhe am Parkplatz beim Skilift aus und marschierte auch schon los. Zum Glück, darf man sagen, denn schon noch einigen Höhenmetern wurde der Schnee fester und tiefer und der leichte Regen hörte auf.
Aus dem „Stündchen“ wurde am Ende eine zweieinhalb Stunde lange Wanderung hinauf zum Simmelsberg, der zwar wolkenverhangenen keinen Ausblick bot. Dafür aber schenkte Bienenzüchter Niebling an alle Teilnehmer leckeren Bienenlikör aus und erzählte anschaulich von der einst großen Geschichte des Skisports am Simmelsberg, die er als kleiner Junge und junger Mann miterlebt hatte.
Dann ging es leichten Fußes wieder den Berg hinab. Am Ende hatten alle Teilnehmer nicht nur gelernt, dass 50 oder 100 Höhenmeter die Welt verwandeln können. Ihnen wurde auch der Wert eines heimischen Wanderführers vor Augen geführt, der die Witterung besser einschätzen kann als jede Wetter-App und die Heimatgeschichte authentischer erzählt als manches Geschichtsbuch. Und Schneeschuh-Wandern hatten natürlich auch alle gelernt, die es vorher noch nicht konnten.
Text: Rainer Hein
Bilder Jenny Hüttner, CC BY-SA 3.0







