Wandertipps




Wandertipps


Wettericon

01 Wetter und Klima

...in der Rhön sind von der Höhenlage geprägt.

Diese und der östliche, kontinentale Einfluss, machen das Klima und Wetter rauer als in den tieferen Lagen Bayerns, Hessens und Thüringens.

U.a. mit diesem Reizklima, sowie der ausgezeichneten Luftqualität, hat Gersfeld in der Rhön sich das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ verdient.


Das Frühjahr hält in den Höhenlagen der Rhön später Einzug als in den tieferen Lagen. Wenn am Main die Forsythien schon längst verblüht sind, öffnen sich in der Rhön gerade die ersten Knospen.


Im kurzen Sommer erweist sich das rauere Klima als Vorteil. Wenn im Hochsommer die Menschen in den Städten unter der Schwüle stöhnen, kann man in der Rhön meist noch gut durchatmen.


Der Herbst ist für viele die schönste Jahreszeit zum Wandern in der Rhön. Oft hält sich in der Hochrhön der „Altweibersommer“ wochenlang mit vielen  Sonnenstunden, farbenprächtigen Buchenwäldern und mit Tau und Raureif überzogenen Wiesen am Morgen, wogegen zur gleichen Zeit in den Tälern die Nebel zäh hängenbleiben.


Der Winter dauert in der Rhön, wie die Einheimischen sagen, ein halbes Jahr, oft tatsächlich von November bis in den April hinein.

Manchmal ist im April noch das Skilaufen auf der Wasserkuppe möglich.

Wenn es in den Tälern grau oder grün ist, kann man die Hochrhön und ihre bizarre Schönheit oftmals auf verschneiten, gut markierten Winterwanderwegen erleben.


Wie in jedem Gebirge, muss man auch in der Rhön gelegentlich mit extremen Wetter rechnen. So können plötzlich aufziehende Gewitter, Wetterumschwung bei Erreichen der Höhenlagen, starke Winde bis zum Schneesturm, so manche einfach und entspannt gedachte Wanderung, zum gefährlichen Abenteuer machen. Daher empfiehlt es sich, vor Beginn jeder Wanderung die Wetteraussichten nicht nur am Start, sondern auch am Ziel der Wanderung abzufragen, um die Planung für Weg und Ausrüstung anzupassen. Unwetterwarnungen sind unbedingt ernst zu nehmen und das Verhalten zum Schutz von Leib und Leben anzupassen.

Icon Jacke

02 Kleidung

Mit dem Zwiebelprinzip kann man die Kleidung schnell an Witterung und die aktuelle Anstrengung anpassen. Der „Wanderprofi“ empfiehlt verschiedene Schichten, wobei nicht immer alle notwendig sind.


Die äußere Witterungsschicht besteht aus Kunststoffen, wie z.B. Gore-Tex. Hardshell schützt vor Wind, Regen und Schnee. Darunter speichern eine oder mehrere Isolationsschichten, z.B. Softshell oder Fleece, die Körperwärme.

Funktionsunterwäsche macht die Basisschicht aus. Der Untergrund ist die Haut. Sie muss trocken und richtig temperiert sein. Merinowolle ist ein Alleskönner. Sie bietet ein gutes Gefühl auf der Haut, wärmt gut bei Kälte, kühlt bei warmen Temperaturen und hat außerdem geruchshemmende Eigenschaften. Dies erweist sich besonders bei langen Touren als sehr angenehm.


Alle Schichten sollten zusammenpassen, atmungsaktiv sein und Schweiß nach außen leiten. Wo ein Baumwollshirt den Schweiß aufsaugt, kann ihn die Funktionsjacke nicht hinauslassen. Daher sind Funktionsshirts aus Merinowolle, Polyester oder Mischgewebe die bessere Wahl. Wobei sich die beiden letzteren kühler auf der Haut anfühlen, aber Feuchtigkeit oft noch schneller nach außen transportieren.


Wanderhosen sollten neben den Eigenschaften, wie wasserabweisend und winddicht, auch robust sein. Zipp-off-Hosen sind sehr praktisch, wenn schnelle Temperaturwechsel zu erwarten sind.


Auch wenn Hosen praktisch sind, hat sich Wandermode speziell für Frauen weiterentwickelt. Praktisch und schön sind modische Trekking-Tights (robuste, multi-elastische Leggins) in Verbindung mit einem wärmenden Skirt (Rock), der mit Kunstfasern oder Daunen gefüttert ist. Der wärmende Rock kann schnell gegen eine Regenhose getauscht werden.

Für den Sommer sind sogenannte Skorts (Rock mit Innenhose kombiniert) praktisch und trotzdem weiblich.

03 Rucksack

Für kleine Wanderungen reicht ein Tagesrucksack (20 bis 30 Liter), für längere gibt es Touren- oder Trekking-Rucksäcke. Aber keiner braucht 1000 Fächer. Das schadet der Stabilität und man sucht nur.


Richtig zu packen ist wichtig.

Ein häufiger Fehler: Die Wanderer hängen außen zu viel dran. Das ist wie Schwungmasse.

Rückenschonend ist es, wenn der Schwerpunkt des Rucksacks über dem eigenen Körperschwerpunkt und nah am Körper liegt.


Schwere Sachen kommen unten in Rückennähe, Leichtes ins Bodenfach und die Außenfächer.


Ein guter Rucksack hat ein Netz- bzw. Ventilationsrücken, der Belüftung ermöglicht.


Der „Wanderprofi“ empfiehlt:

Den Rucksack beim Kauf im Laden packen und einstellen lassen. Dabei werden zuerst alle Riemen gelockert, dann die Mitte der Hüftflossen auf Höhe des Hüftkammes platziert. Schulterträger nicht zu festziehen, die Hüfte trägt die Last. In der richtigen Position liegt der Schulterträgeransatz zwischen den Schulterblättern. Brustgurt schließen. Die Hüftgurte werden zuletzt angezogen.


Schwere Rucksäcke sollten nah am Körper liegen (Schwerpunkt). Das Gewicht sollte auf Hüfte und Schultern gut verteilt sein, eher die Schultern entlasten. Beim Testen auch mal verändern und zwischen Hüfte und Schultern variieren.


Für wandernde Frauen gibt es spezielle, der weiblichen Anatomie angepasste, Frauenrucksäcke. Auch diese unbedingt Probetragen.


Fazit: Der Rucksack muss passen und sich gut anfühlen.


Wanderschuhicon

04 Schuhe

Schuhe sollte man am besten im Fachgeschäft kaufen und ausgiebig testen. Die Verkäufer sollten sich mit den Sohlen gut auskennen:


Die sogenannte A-Sohle ist sehr biegsam und für leichte Wanderungen auf befestigten Wegen geeignet.


Die B-Sohle ist eine halbbiegsame Universal-Sohle, im Mittelgebirge und auf guten Hochgebirgswegen, z.B. auch in der Rhön, ideal.


Wer einen Allrounder sucht, nimmt den robusten Halbwanderschuh (B-Sohle) mit guter Schnürung, wasserabweisend oder wasserdicht. Leder lässt sich leicht

reinigen, hat guten Tragekomfort, ist aber schwerer als Kunstmaterial, in dem der Fuß meist weniger schwitzt.


Für Mittel- und Hochgebirge ist der Halbstiefel ein Kompromiss (nicht in schwierigem Terrain), außerdem gibt es Leichtwanderschuhe (A-Sohle, ähnlich wie Laufschuhe) für kurze Touren im Flachland.


Trekking bedeutet Mehrtageswandern. Trekkingschuh ist eher ein Marketingbegriff.

Der „Wanderprofi“ empfiehlt keine Marke. Jeder Fuß hat eine individuelle Form.


Empfehlung: Da hilft nur probieren! Am besten nachmittags oder abends, wenn der Fuß leicht geschwollen ist. Wanderschuhe eine halbe bis eine Nummer größer kaufen als Straßenschuhe, Probe laufen auf den Kunstbergen im Laden und zusammen mit passenden Socken probieren.

Icon Socken

05 Socken

Gute Wandersocken polstern den Fuß durch Verstärkungen an Ferse, Ballen, Zehen und Knöcheln.

Sie transportieren Schweiß nach außen und senken so das Blasenrisiko.


Je schwerer das Gepäck, umso besser gepolstert sollten Socken, passend zum Wanderschuh, sein.

Je höher der Wollanteil, desto wärmer (wintertauglicher), je höher der Kunststoffanteil, desto atmungsaktiver (sommertauglicher) sind sie.

Anders als Baumwolle leitet  Merinowolle Feuchtigkeit gut nach außen.


Wichtig: Socken müssen faltenfrei sitzen, damit es nicht zu ungewollter Reibung oder Druckstellen kommt.


Modisch und gesund sind Kompressionssocken und -strümpfe, die effektiv müden Beinen vorbeugen, indem sie die Durchblutung der Muskulatur unterstützen.

Icon Wanderstöcke

06 Wanderstöcke

Wanderstöcke sind sehr nützlich, um durch Bäche oder Flüsse zu waten und um Gefahrstellen, wie z.B. eine glitschige Holzbrücke, zu überwinden.

Auch in sehr steilem oder rutschigem Gelände helfen Stöcke, besonders beim Abstieg.

Im Notfall hilft auch ein Stock, den man im Wald aufgesammelt hat.


Der „Wanderprofi“ empfiehlt: Längenverstellbare Trekkingstöcke so einstellen, dass der Ellbogen einen rechten Winkel bildet. Bergab besser nicht in die Schlaufen greifen. Falls der Stock an einer Wurzel hängen bleibt, kann man nicht loslassen.

Das kann gefährlich werden.


Ob man in der Ebene mit Wanderstöcken laufen will, muss jeder für sich entscheiden. Ohne trainiert man den natürlichen Gleichgewichtssinn.


Ultraleichte Carbon-Trekkingstöcke (ab 300 g/Paar – je leichter, desto teurer – haha) passen zusammengefaltet für den Notfall in den Rucksack. Eine Alternative für diejenigen, die eigentlich ohne gehen möchten.

Accessoiresicon

07 Accessoires

Erst die kleinen Dinge machen gute Wanderbekleidung komplett.


Gegen Kälte im Winter schützen eine Mütze und Handschuhe, z.B. aus Fleece, ideal. Winddichte Softshell-Handschuhe sind auch an kalten Sommertagen nützlich.


Sonnenschutz im Sommer hilft an klaren und sonnigen Tagen gegen Sonnenbrand und Sonnenstich. Der „Wanderprofi“ empfiehlt einen leichten Hut aus Stoff, einen Strohhut oder ein Cap mit Nackenschutz. Schlauchtücher, auch Buff genannt, sind multifunktional. Man kann diese als Halstuch, Stirnband, Sturmhaube, Kopftuch verwenden, oder auch mal eine kleine Verletzung damit versorgen.


Wandernde Frauen wählen als Wind- und Sonnenschutz gerne Nickitücher (Bandanas), die es in unzähligen Mustern und Farben gibt.

Sonnenbrille, Sonnencreme und ausreichend Wasser gehören zu jeder Sommertour-Ausstattung.


Bei Regen gehören eine gute Regenjacke und ein Regenschutz für den Rucksack zur Ausstattung. Bei längeren Regen-Wanderungen empfiehlt der „Wanderprofi“ zusätzlich: Regenhose, Gamaschen, Regenponcho oder Trekkingschirm, je nach

Vorlieben.

Icon Packliste

08 Packliste

Rucksack und Inhalt müssen der jeweiligen Tour angepasst werden.


In den Rucksack für eine Tagestour gehören:

Karte, Kompass und/oder geladenes Smartphone mit Wander-App, ergänzende Kleidung, wie z.B. eine Weste, Mütze, Handschuhe, Regenschutz, Sonnenschutz, Getränk und Brotzeit, Energieriegel, Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflaster, Signalpfeife,

Taschenlampe, Taschenmesser, Stift und Zettel, Papiertaschentücher, etwas

Toilettenpapier.


Für Mehrtagestouren muss ergänzt werden: z.B. Wäsche und leichte Wechselhose, ggfs. leichte Wechselschuhe, z.B. Flip-Flops oder Crocs, Zahnbürste, Hygieneartikel in kleinen Verpackungen (Proben Duschbad, Zahnpasta, gibt es z.B. in

Drogeriemärkten), ein kleines Handtuch, evtl. ein Hüttenschlafsack für Übernachtung in Wanderhütten.

Icon Wanderplanung

09 Planung

Für die Planung einer Wanderung gibt es für die Rhön eine Vielzahl an

Wanderführern und Wanderkarten.


Aktuelles Material und Beratung erhalten Sie in den Tourismusinformationsstellen:

-> Weitere Informationen


Wandervorschläge finden Sie auf der Hauptseite des Rhönklubs:

-> Weitere Informationen


Viele Wege finden Sie in den gängigen Wander-Apps, wie z.B. Outdooractive, Kompass, Komoot u.v.m.


Und sollte Ihnen das nicht ausreichen, können Sie sich gerne von einer unserer empfohlenen Wandertouren inspirieren lassen.


Zu den Wanderwegen
Share by: